Projektarbeit

Unsere wichtige Projektarbeit zusammengefasst.

Wissenschaftliche Tagung „Ohne Gedenken keine Zukunft – 75 Jahre Deportation der Russlanddeutschen“ am 24.11.2016 in Berlin

Großen Publikumszuspruch fand die Tagung „Ohne Gedenken keine Zukunft – 75 Jahre Deportation der Russlanddeutschen“ am 24.11.2016 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund in Berlin. Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft e.V. und in Kooperation mit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland sowie der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland diskutierten hochrangige internationale Experten und ein interessiertes Publikum.

Gegenstand der Tagung waren die Ursachen und Folgen des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in dem Wolga-Rayons wohnen“ vom 28. August 1941, der eine massenhafte Deportation der Deutschen aus dem europäischen Teil der Sowjetunion in die Tiefen Sibiriens und nach Kasachstan oder Mittelasien einleitete. Dieser folgenschwere Erlass jährte sich 2016 zum 75. Mal.

In seiner Begrüßung betonte Ansgar Hollah, Leiter der Gruppe K4 „Geschichte und Erinnerung“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien: „Die Deportation hat tiefe Spuren hinterlassen, deshalb ist Erinnern wichtig.“ Russlanddeutsche seien ein „Spielball zweier Diktaturen, die unheimliches Leid erfahren haben“, ergänzte Dr. Andreas H. Apelt, Bevollmächtigter des Vorstands, Deutsche Gesellschaft e.V.

Da die „Deportation noch nicht Bestandteil des kollektiven Bewusstseins der Deutschen“ sei, müsse Aufmerksamkeit auch in Deutschland erregt und ins nationale Bewusstsein gebracht werden, um die Präsenz der Russlanddeutschen in Medien und der Politik bzw. in politischen Gremien zu erhöhen, ergänzte Waldemar Eisenbraun, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Heinrich Zertik, erster Bundestagsabgeordneter russlanddeutscher Herkunft, betonte: „Wir wollen erinnern! An die Geschichte und an die Menschen, die so viel Leid ertragen mussten.“ Außerdem müsse die Initiative ergriffen werden und das Miteinander gestaltet werden.

An der wissenschaftlichen Tagung nahmen teil: Frank Smeddinck (Dienststellenleiter der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund), Ansgar Hollah (Leiter der Gruppe K4 „Geschichte und Erinnerung“, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien), Dr. Andreas H. Apelt, (Bevollmächtigter des Vorstands, Deutsche Gesellschaft e.V.), Waldemar Eisenbraun (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland), Dr. Viktor Krieger (Lehrbeauftragter am Historischen Seminar, Universität Heidelberg), Dr. Katharina Neufeld (Leiterin des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte Detmold), Dr. Jörg Morré (Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst), Hugo Wormsbecher (russlanddeutscher Schriftsteller), Prof. Dr. Dr. Victor Dönninghaus, Historiker (Stellvertreter des Direktors am Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der Universität Hamburg), Heinrich Zertik MdB (Bundesreferent für politische Bildung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland), Prof. em. Dr. Wolfgang Eichwede (Gründungsdirektor Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen), Dr. Dmitri Stratievski (Stellv. Vorsitzender Osteuropa Zentrum Berlin), Walter Gauks (Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland) sowie Prof. Dr. Otto Luchterhandt, Vorsitzender Nordost-Institut, Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V. an der Universität Hamburg.

Die Tagung befasste sich mit zwei Schwerpunkten: Zunächst wurden eine historische Einordnung sowie eine Analyse der politischen und sozialen Folgen des Ereignisses der Deportation vorgenommen. Im Anschluss beleuchteten wir internationale Aspekte und aktuelle Fragen der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe in Deutschland. Dazu gehörten das Vereins- und Familienleben der Deutschen aus der ehemaligen UdSSR und die Teilnahme an den Wahlen sowie generell am öffentlichen Leben. Partizipative Aspekte sowie Zukunftsvisionen standen hier im Fokus der Betrachtung.

 

Die wissenschaftliche Tagung wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, wofür wir uns herzlich bedanken.


Kommentare


Beliebt

Der Jugendverband der LmDR stellt sich vor: Vorsitzende der …

Dienstag, 06. Dezember 2016

Wie angekündigt, stellen wir Ihnen den neu gewählten Landesvorstand der Jugend in Bayern genauer vor. Bei der Landesdelegiertenversammlung in Nürnberg am 23. Oktober wurden sechs Personen in den Landesvorstand gewählt: Nelli...

Neuzugewanderte stärken

Donnerstag, 15. August 2019

„Neuzugewanderte stärken“ – so lautet der Titel des Projektes, welches im Zeitraum vom August 2016 bis zum Juli 2019 in der KULTSchule im Berliner Bezirk Lichtenberg durchgeführt wurde. Das Projekt...

„Made in Germany“: Erfolgsgeschichte von Vitalij Starkl…

Mittwoch, 08. März 2017

Wir möchten unseren Lesern einen jungen und zielstrebigen Spätaussiedler Vitalij Starkloff vorstellen. Aus Vitalijs Kindertraum, Polizist zu werden und somit die Gerechtigkeit zu vertreten, ist zwar nichts geworden. Durch seine...

Neue Gesichter im Jugendverband

Freitag, 20. März 2015

Heute möchten wir unseren Lesern die preisgekrönte Sporttänzerin Jana Ritter vorstellen –das „frische“ Mitglied der Jugendorganisation der Landsmannschaft. Renommierte Deutschland- und Weltmeisterschaften, an denen Jana teilnahm, haben diese junge Sportlerin...

Jugend-Bundesvorstand stellt sich vor: Ivan Lemisev

Montag, 18. April 2016

Diesmal stellen wir Ihnen ein weiteres Mitglied unseres Bundesvorstandes, Ivan Lemisev, vor. Dieser junge Mann ist eine echte Bereicherung für die Jugendorganisation: Er ist kontaktfreudig und sehr gut vernetzt, bringt...

Newsletter

Erhalte unsere Neuigkeiten direkt

Wo Du uns findest

Adresse
Jugend-LmDR
Grevesmühlener Str. 24, 13059 Berlin
Kommunikation
T: +49(0)30.5490.9177.77
F: +49(0)30.5490.9177.79

Datenschutz / Cookies