Ausstellung: „Die Deutschen in der Geschichte Kirgisistans“

Die Ausstellung „Die Deutschen in der Geschichte Kirgisistans“ wurde am 1. April in der Deutschen Gesellschaft e.V. feierlich eröffnet. Die Exposition organisierten die Botschaft der Kirgisischen Republik in Berlin sowie Berliner Verein Lyra e.V., mit Unterstützung der Jugendorganisation der Landsmannschaft. Das Bundesministerium des Innern der Bundesrepublik Deutschland und die deutsche Botschaft in Bischkek förderten die Maßnahme.

Das Ziel der Exposition ist es, die Geschichte der Deutschen in Kirgisistan und deren Beitrag an die Entwicklung der Wirtschaft und Kultur des Landes dem breiten Publikum darzustellen und auf diese Weise die Brücke zwischen Deutschland und Kirgisistan zu stabilisieren.

Die Kirgisische Republik, bzw. Kirgisistan oder Kirgistan, (früher – Kirgisien) spielte eine wesentliche Rolle in der Geschichte der Russlanddeutschen. In kirgisischen Steppen, unter schweren Lebensbedingungen wurden im Jahre 1941 Hunderte von Russlanddeutschen vom kirgisischen Volk gastfreundlich aufgenommen. Noch 1989 lebten circa 110.000 Deutsche in Kirgisistan. Da nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion viele kirgisische Deutsche nach Deutschland oder Russland auswanderten, lebt gegenwärtig lediglich eine kleine deutsche Minderheit von circa 8.000 Menschen in der Republik.

„Das Land Kirgisien wurde, wie viele andere asiatische Länder, zum Aufnahmeland für unsere Landsleute, die im Laufe der Deportation 1941 ihren Wohnort verlassen mussten. Für mehrere Jahrzehnte hat Kirigisien den Lebensmittelpunkt für Russlandeutsche dargestellt“, sagte Waldemar Eisenbraun, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. Alexander Alexin, Russlanddeutscher aus Kirgisien, jetzt ein Rechtsanwalt in Berlin, blickt in die Vergangenheit: „Einheimische Kirgisen meinten es sehr gut mit uns, Russlanddeutschen. Die Lebensqualität der deutschen Siedlungen in Kirgisien war sehr hoch - dort herrschte Ordnung, weswegen man auch viel Respekt davor hatte.“

Einen Streifzug durch die Geschichte machten auch viele Ehrengäste, die bei der Eröffnung dieser Ausstellung ihre Begrüßungsrede hielten: Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e.V. Dr. Andreas H. Apelt, der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Johannes Singhammer, der Vizepremierminister der Kirgisischen Republik Valerij Dill. Benedikt Praxenthaler trug die Ansprache vom Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen, Hartmut Koschyk, vor. Den Begrüßungsteil rundete Waldemar Eisenbraun mit seiner Rede ab. Walter Gauks, Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Vorsitzender des Vereines „Lyra e.V.“, moderierte die ganze Veranstaltung.

Die Exponate für die Ausstellung wurden von der Botschaft der Kirgisischen Republik in Deutschland und dem Integrationshaus Lyra e.V. in Berlin zur Verfügung gestellt. Es sind Plakate, Fotos und Reproduktionen, die über die Geschichte der Deutschen in Kirgisien erzählen. Hinzu kommen persönliche und Alltagsgegenstände sowie traditionelle Trachten von Russlanddeutschen. Ein Teil der Exposition ist den tragischen Ereignissen des Jahres 2010, die zum Machtwechsel in Kirgisistan führten, gewidmet. Dazu äußerte sich Valerij Dill: „Kirgisistan ist heute ein demokratisches Land, das den Weg der parlamentarischen Republik gewählt hat - ein Land, das jetzt einen schwierigen Werdegang erlebt.“

Die Ausstellungseröffnung erfreute sich einer sehr großen Besucherzahl und wartet nun auf noch mehr Gäste. Die Exponate bleiben bis Ende April in der Deutschen Gesellschaft e.V., danach zieht die ganze Ausstellung in den Berliner Bezirk Lichtenberg, in die KULTschule (Sewanstr. 43).


Kommentare