Aus der Arbeit des Bundesvorsitzenden und des Bundesvorstandes der Jugendorganisation der LmDR

Bekanntlich haben Vertreter unseres Vorstandes der LmDR am Petersburger Dialog (PD) im Juli 2016 teilgenommen. Für mich persönlich bedeutet der PD sehr viel, weil diese Diskussionsplattform schon eine lange Geschichte hinter sich hat und daran wirklich nur wichtige Persönlichkeiten von beiden Ländern zusammentreffen, um in einem offenen Dialog Probleme sowohl lokaler, als auch globaler Art zu besprechen. Ich fand, dass sowohl die Landsmannschaft, als auch der Jugendverband der LmDR bei so einem Dialog nicht fehlen darf und habe mich deswegen in Berlin mit viel Nachdruck bei verschiedenen Instanzen dafür eingesetzt, dass wir durch die Jugendorganisation - gemeinsam mit Waldemar Eisenbraun und Lena Arent - versuchen, die Landsmannschaft in diesen Dialog mitreinzubringen. Und das ist uns in diesem Jahr tatsächlich geglückt. Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass wir zu dritt – Waldemar Eisenbraun, Ernst Strohmaier und ich – die Landsmannschaft bei diesem wichtigen Forum zum ersten Mal vertreten konnten. Mit mehr als 300 Teilnehmer war dieser Dialog der größte Dialog aus all den Jahren. Es hat viele Arbeitsgruppen gegeben. Ich habe an der Gruppe „Zukunftswerkstatt“ teilgenommen, bei der viele kreative Köpfe sowohl aus Russland, als auch aus Deutschland mit dabei waren. Viele Freundschaften wurden geknüpft, viele Gespräche wurden geführt. Uns ist es gelungen, auf dem PD auf diese Thematik – Russlanddeutsche – die Menschen aufmerksam zu machen. Denn die Geschichte der Russlanddeutschen darf keinesfalls vergessen werden. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich zum Beispiel den Direktor des staatlichen Archivs der sozialpolitischen Repressionen kennengelernt habe, der mir sagte, dass die Archive den Russlanddeutschen gerne allen Forschern zur Verfügung stünden. Ich habe auch Herrn Pofalla, ehemaliger deutscher Bundesminister, der Vorsitzender des PD von der deutschen Seite, als einen sehr offenen und ehrlichen Politiker kennengelernt, der Interessen Deutschlands ständig verteidigt. Ich habe ihn mir als Vorbild genommen, denn ich sehe es als auch meine Aufgabe – die Verteidigung der Interessen Deutschlands und der Russlanddeutschen.

Für mich persönlich habe ich aus dem PD mitgenommen, dass wir als Landsmannschaft international noch viel mehr machen können. Es hat sich nochmal bestätigt, dass die LmDR die größte Organisation der Russlanddeutschen weltweit ist und dass unsere Jugendorganisation in diesem Bereich eine ganz wichtige Rolle spielt. Wir wurden als Partner wahrgenommen, man hat mit uns über die Zukunft diskutiert und man hat uns vorgeschlagen, an weiteren Formaten und Arbeitsgruppen teilzunehmen. Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe „Zukunftswerkstatt“ findet in Oktober in Berlin statt. Man hat uns zudem zu einem großen Jugend-Dialog in Dresden eingeladen, bei dem verschiedenste Großformate stattfinden werden und wir als Jugendorganisation vertreten sein werden. Das freut mich sehr und das zeugt zusätzlich von der Professionalität unserer Jugendorganisation.

 

Zu aktuellen Projekten:

Es freut mich ganz besonders, dass wir jetzt ein neues Projekt „Zugewanderte Stärken“ bekommen haben. In großem und ganzem zielen die Jugendprojekte auf Richtung Professionalisierung und Zusammenarbeit mit weiteren Trägern. Wir sind aktuell in der Beantragung der neuen Projekte, das ist nämlich immer vor September und Oktober der Fall. Wir formulieren die Anträge und geben sie gemeinsam mit unserer Geschäftsstelle ab.

In meiner Arbeit als Bundesvorsitzender ist es wichtig für mich, dass ich die Jugendorganisation als eine zukunftsfähige, nachhaltige Organisation präsentiere und dass die Jugend-LmDR ein verlässlicher Partner ist.

Mit der Zeit müssen wie aber natürlich schauen, wie die Finanzierung des Verbandes funktioniert. Deswegen ist es ganz erfreulich, dass die Jugendorganisation in Baden-Württemberg sich sehr gut entwickelt und dass wir in Nordrhein-Westfalen gute Gespräche zu der Gründung der Landesgruppe führen. Unsere Jugendliche haben das Interesse nicht nur für sich, sondern auch für die Gesellschaft was zu tun. Deshalb möchten wir in Zukunft Herausforderungen meistern, die vor der Gesellschaft stehen, dürfen aber dabei keinesfalls konkrete Interessen der Russlanddeutschen vergessen.

Mit den Neuwahlen des Bundesvorstandes der Jugend-LmDR im Jahr 2015 haben wir eine gute Mannschaft bekommen. Wir arbeiten seither viel mehr als ein Team zusammen und können viel mehr anpacken und viel schneller reagieren können als früher. Das hat sich gleich in Januar-Februar bewiesen, als wir bei dem „Fall Lisa“ schnell reagiert und klare Stellungen zur in der Gesellschaft entstandenen Situation genommen haben. Wir haben Zivilcourage gezeigt, das erwartet man von uns als von der aktiven Jugend. Deswegen möchte ich meinen persönlichen Dank dem gesamten Bundesvorstand der Jugend aussprechen.

 

Im Werden ist derzeit der Ausbau der Strukturen sowohl vor Ort, als auch im ganzen Bundesgebiet, und das ist ein schwieriger, langer Prozess. Die nächsten zwei-drei Jahren brauchen wir dafür, um feste, konkrete Strukturen in allen Bundesländern zu schaffen. Wir müssen natürlich danach streben, dass man die Aktivitäten anfängt, die tatsächlich stattfinden. Deswegen können wir nur dann die Strukturen bilden, wenn die Kapazitäten und die Menschen, die bereit sind, sich aktiv einzubringen, tatsächlich vorhanden sind.  


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