Jahresrückblick des Projektes "Neuzugewanderte stärken" 2018

„Neuzugewanderte stärken“ lautet der Titel eines erfolgreichen Projektes in Berlin, das die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Kooperation mit Lyra e.V. im Jahr 2016 gestartet hat. Eine positive Zwischenbilanz des Jahres zieht Alexander Korneev, Projektleiter und Mitglied des Bundesvorstandes der der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.

„Das im Jahr 2016 gegründete Vereinsnetzwerkes sorgt für eine bessere Vernetzung aller Akteure. Gemeinsam können wir durch unterschiedliche Aktivitäten des Projektes viele Menschen erreichen, Ehrenamtliche gewinnen und Multiplikatoren stärken“, so Alexander Korneev. Für die Öffentlichkeit besonders sichtbare Meilensteine waren das sehr gut besuchte Familienfestival „Wir gemeinsam“ und die Veranstaltungsreihe zum Tag der Deutschen Einheit mit einem Projektmarkt. „Wir setzen bei unserer Arbeit auf einen breiten Ansatz und laden alle Vereine und Personen ein, das gesellschaftliche Leben aktiv, positiv und gemeinschaftlich zu gestalten – vom Sport bis zur Kultur“, erklärt Alexander Korneev. Gerade die Kultur eigne sich als Brückenbauer, die Menschen auf einzigartige Weise verbindet. Wichtig sei auch der Faktor „Bildung“: Je besser Neuzugewanderte ihre neue Lebenswelt kennen, umso eher ergreifen sie die Initiative, aktiv teilzuhaben. Daher sind Information, Vernetzung und Schulungen wichtige Bestandteile der zielgenauen Maßnahmen.

„Unsere kontinuierliche Arbeit und speziellen Angebote wurden sehr gut angenommen. Ein wichtiger Baustein sind die Multiplikatorenschulungen mit fachkundigen Referenten zu Themen der Vereins- und Öffentlichkeitsarbeit“, so Projektleiter Alexander Korneev. Hier wird der Grundstein gelegt, dass Zugewanderte in Zukunft als „Lotsen“ selbstständig Orientierungshilfe leisten können und als „Verstärker von innen“ zusätzlich zur Nutzung der Integrationsangebote motivieren. Diese sehr gut angenommen und effektiven Angebote auf einer nachhaltigen Schiene weiterzuentwickeln, wird eine wichtige Aufgabe in Zukunft sein.

Konkrete Arbeit vor Ort zeichnet das Projekt „Neuzugewanderte stärken“ aus. Durch die monatlichen Veranstaltungen konnten interessierte Bürger und Neuzugewanderte das Projekt „Neuzugewanderte stärken“ kennenlernen und sich einbringen. Dort werden Anliegen der Neuzugewanderten erfasst und Hilfestellungen angeboten. In vielen Bereichen wie Wohnen oder Soziales unterscheiden sich die Themen der Neuzugewanderten kaum von anderen Gruppen. Von den Deutschen aus Russland werden beispielsweise immer wieder zwei Punkte angesprochen: die Altersarmut infolge des Fremdrentengesetzes und der Wunsch nach gezielter Unterstützung, um Russlanddeutschen bei der aktiven Teilhabe am politischen Leben zu stärken. Gerade junge Initiativen vor Ort brauchen Betreuung und Unterstützung, wenn es darum geht, ihre Anliegen bei der Politik einzubringen. Welches Gremium ist zuständig? Welcher Repräsentant kann helfen? Wie lässt sich für ein bürgerschaftliches Engagement werben und mobilisieren? Wie kann man selbst bei Entscheidungen mitwirken? Diese Fragen tauchen in allen Bereichen des Projektes auf – von den Sprechstunden bis zu den Schulungen.

Das erste Projektziel, der Aufbau einer ständigen, niederschwelligen Anlaufstelle, ist erreicht und hat sich bewährt. Die zwei weiteren Ziele –gesellschaftliche und soziale Teilhabe der Neuzugewanderten und Hilfe zur Hilfe zur Selbsthilfe – werden durch das Projekt vorangebracht. Wir sind jetzt gefordert, über „Lotsenstrukturen“ eine nachhaltige Breitenwirkung zu erzeugen. Gerade die Zusammenarbeit im Netzwerk der russlanddeutschen Vereine und Institutionen bietet die eine leistungsfähige Struktur, um Herausforderungen in der Integrationsarbeit eigenständig über die Projektlaufdauer hinaus zu meistern.

Wir möchten uns bei allen ehrenamtlichen Helfern, den teilhabenden Neuzugewanderten und insbesondere bei unserem Kooperationspartner Lyra e.V. für die erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken und wünschen allen Lesern der „Volk auf dem Weg“ besinnliche Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2019.

Die Redaktion der Jugend-LmDR .


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