Gesellschaftspolitisches Forum mit Koschyk

Veranstaltungsreihe des gesellschaftspolitischen Forums „Dialog mit Deutschen aus Russland“ geht weiter: Diesmal begrüßten wir Hartmut Koschyk als Ehrengast.

Das Gesellschaftspolitische Forum – „Dialog mit Deutschen aus Russland“, das in der Evangelischen Kirchengemeinde Marzahn-Nord am 07.06.2016 stattfand, war eine sehr interessante und erfolgreiche Veranstaltung. Walter Gauks, Bundesvorsitzender der Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, begrüßte die zahlreichen Gäste und die Teilnehmer der Podiumsdiskussion. Zudem wurde extra für diese Veranstaltung die Wanderausstellung des LmDR e.V. „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart.“ präsentiert.

Heinrich Zertik MdB, erster Bundestagsabgeordneter russlanddeutscher Abstammung und Hartmut Koschyk MdB, Beauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, hielten zwei spannende Reden über die gelungene soziale und wirtschaftliche Integration der Deutschen aus Russland.

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer der Podiumsdiskussion über die gesellschaftliche und politische Teilhabe der Deutschen aus Russland und waren sich darüber einig, dass die Zusammenarbeit der Kommunalpolitik mit den Deutschen aus Russland intensiviert werden soll.

Für Birgit Monteiro, Bürgermeisterin von Lichtenberg, ist die Erweiterung der Zusammenarbeit der Kommunen mit den Deutschen aus Russland wichtig. Die Politik muss auf die Leute zugehen, aber auch eine Einladung zur Zusammenarbeit seitens der Deutschen aus Russland ist sehr wichtig. Die Beteiligung aller Parteien muss hör- und sichtbar sein. Auch stellte Frau Monteiro Arbeit als herausragenden Integrationsfaktor dar.

Dr. Sergej Henke, BVV-Mitglied Marzahn-Hellersdorf, wünscht sich eine stärkere Einbringung der Kommunalpolitik. Die Politik muss sich mehr für die Belange der Aussiedler einsetzen. Aber auch die Deutschen aus Russland sollten sich mehr in der Kommunalpolitik engagieren, um präsenter vertreten zu sein.

Für Heinrich Zertik MdB spielen Heimat, Identität und Glauben eine wichtige Rolle bei der Integration der Deutschen aus Russland. Herr Zertik betonte auch die Wichtigkeit der christlichen Werte für die Gesellschaft. Darüber hinaus appelliert er die Deutschen aus Russland zur politischen Teilhabe, um die Belange stärker durchzusetzen.

Alex Arzer, Pastor der Evangeliums-Christengemeinde Berlin e.V., beschreibt die Deutschen aus Russland als „gottesfürchtige“ Männer und Frauen, die nach ihrer Rückkehr in ihre historische Heimat ihren Glauben frei ausleben können. Der Glaube verbindet die Menschen und erleichtert so die Integration.

Auch Hartmut Koschyk setzt sich für eine verstärkte Teilhabe am politischen Leben der Deutschen aus Russland ein. Herr Koschyk ermutige die Deutschen aus Russland zudem, die Zweisprachenkultur zuzulassen. Auch forderte Herr Koschyk die Kirchen dazu auf, auf die Deutschen aus Russland zuzugehen und in die Gemeinden aufzunehmen, denn diese haben ihren Glauben trotz Unterdrückung aufrechterhalten.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion beantworteten die Teilnehmer die zahlreichen Fragen des Publikums.

Das Schlusswort hielt Herr Dr. Henke.

Wir möchten uns bei den Teilnehmern der Diskussionsrunde, sowie bei den zahlreichen Gästen für diesen informativen und regen Gesprächsabend bedanken. Es wurde wieder deutlich, dass die Integrationsgeschichte der Deutschen aus Russland erfolgreich ist, aber dennoch Nachholbedarf vor allem an der politischen Teilhabe besteht. Deshalb bitten wir euch um Themenvorschläge und -wünsche für die künftigen Veranstaltungen, damit wir diesen Dialog zwischen den Deutschen aus Russland und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft intensivieren und weiterhin ertragreich gestalten können.


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