Helena Goldt: „Von Berlin nach Hollywood“

Zusammen mit dem Tenor Christoph Scheeben sang die Kulturbotschafterin der Jugend-LmDR, Helena Goldt, am 16. Juli in Kaliningrad Lieder von Werner Richard Heymann

 

„Von Berlin nach Hollywood“ – so hieß das Konzert, in dem Klassiker wie „Eine Nacht in Monte Carlo“, „Das Lied vom einsamen Mädchen“ oder „Ein Freund, ein guter Freund“ zu hören waren.

W. R. Heymann zählte zu den bedeutendsten Komponisten der Weimarer Republik. Er war deutscher Jude und musste 1933 wegen seiner Abstammung aus Deutschland fliehen und kam unter anderem nach Hollywood und Paris. In Hollywood machte er sich durch seine zahlreichen Filmmusiken einen Namen und wurde mehrmals für den Oskar nominiert.

Die Russlanddeutsche Helena Goldt durfte bei dem Konzert Lieder des Komponisten in russischer Übersetzung singen.

Beide Kulturen, die deutsche und die russische, trage ich in mir, und ich möchte bewusst an ihre Schätze erinnern. In Deutschland bekannt mit dem russischen Kulturzweig, vertrete ich in Russland nun die deutsche Kultur. Dieser Rollenwechsel bereitet mir einen Genuss mit Mehrwert“, sagt die Sängerin.

Begleitet wurden Helena Goldt und Christoph Scheeben vom Staatlichen Symphonieorchester Kaliningrad unter der Leitung von Arkadi Feldman. Das Orchester ist sowohl in Russland als auch über dessen Grenzen hinaus sehr bekannt und tourt jedes Jahr auch durch Deutschland.

Das Konzert auf der Bühne des Dramentheaters Kaliningrad ließ keinen der gut 800 Zuhörer kalt. Die Chansons, die W. R. Heymann in den 1920er und 30er Jahren für Tonfilme komponierte, wurden begeistert aufgenommen.

„Dieses Konzert war für mich eine echte Premiere. Ich bin noch so geflasht und dankbar, diese Möglichkeit gehabt zu haben! Das Orchester war großartig! Arkadi Feldman hatte Tränen in den Augen, Christoph Scheeben als erfahrener Sänger war mir ein Vorbild, und es war solch ein Schmaus, mit ihm zusammen singen zu können! Am Ende kam Elisabeth Charlotte Trautwein-Heymann, die Tochter des Komponisten, auf die Bühne, selbst den Tränen nah, weil sie als Erste aus der gesamten Familie zu diesem Anlass wieder nach Kaliningrad gekommen war“, erzählte Helena Goldt nach dem Konzert.

 

Bereits jetzt steht auf der Agenda ein für November 2016 geplantes Konzert mit Liedern von Anna German, die Helena Goldt wieder mit dem Staatlichen Symphonieorchester des ehemaligen Königsbergs interpretieren wird – für alle Liebhaber der polnischen Sängerin russlanddeutscher Herkunft.


Kommentare