Der Jugendverband der LmDR stellt sich vor: Vorsitzende der Jugend in Bayern, Nelli Geger

Wie angekündigt, stellen wir Ihnen den neu gewählten Landesvorstand der Jugend in Bayern genauer vor. Bei der Landesdelegiertenversammlung in Nürnberg am 23. Oktober wurden sechs Personen in den Landesvorstand gewählt: Nelli Geger, Oxana Strobel, Ivan Lemisev, Ali Wasichov, Kristina Eisel und Ludmila Ilnitzka. Alle sind engagierte und selbstbewusste junge Menschen, die sich auf bevorstehende Jugendarbeit im Rahmen unserer Landsmannschaft sehr freuen. Voller Ideen und Enthusiasmus ist nicht zuletzt Nelli Geger, die einstimmig zur Landesvorsitzenden der Jugend in Bayern gewählt wurde. Ihr überlassen wir das Wort:

 

 

Wie bin ich?

Vor allem würde ich mich als positiven Menschen beschreiben. Ich habe diese einzigartige Fähigkeit, in der Negativität auch die guten Dinge finden. Die Kommunikation ist mir sehr wichtig; kommunizieren kann ich tags und nachts und stelle leicht Kontakt zu unbekannten Menschen her. Ich versuche jedoch, jede Art Konflikte zu vermeiden, weil ich großen Wert auf Seelenfrieden bzw. seelische Harmonie lege.

Meine Familie

Meine Vorfahren stammen aus Baden-Württemberg und wanderten in den Nordkaukasus aus. Im Jahr 1941 wurde mein Opa Emil Geger zur Zwangsarbeit nach Kasachstan verschleppt, wo er Russisch lernte. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er mit seiner Familie in Kasachstan, in 70ern Jahren kam er aber wieder in den Nordkaukasus zurück. 1995 reiste meine Familie nach Deutschland aus. Damals war ich noch sehr klein und erinnere mich daher nur wenig an die Traditionen meiner Familie. Es ist mir jedoch im Gedächtnis geblieben, wie meine Oma Frida Geger Kakao zum Frühstück kochte. Ihr Kakao hatte immer einen wundervollen, unvergesslichen Geschmack - den Geschmack meiner Kindheit.    

Mein Werdegang in Deutschland

Nach Deutschland kam ich im Jahr 2010. Ich fing hier sofort mit dem Deutschlernen an: zuerst beendete ich einen Integrationskurs, danach bekam ich einen intensiven Deutschkurs von Otto-Benecke-Stiftung. Nach diesem Kurs begann ich, Politikwissenschaft und Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu studieren. Während des Studiums engagierte ich mich als Betreuerstudentin bei Otto-Benecke-Stiftung. Gegenwärtig steuere ich auf das Ende meines Studiums (Bachelorabschlusses) zu.

Jugendarbeit

Mit der Jugendarbeit habe ich während meiner Arbeit bei der Otto-Benecke-Stiftung begonnen. Schon damals hatte ich viel Spaß dabei und wollte auf jeden Fall weitermachen. Jetzt bin ich als Projektleiterin im Projekt „Potenziale junger Migranten fördern. Orientierung – Vernetzung – Integration in Bayern“ beschäftigt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert wird. Außerdem bin ich sehr aktiv bei der Jugend-LmDR Bayern. Wie wollen in erster Linie die Integration junger Menschen in Deutschland erleichtern und sie auf ihrem Weg unterstützen. Unser Vorhaben setzten wir durch verschiedene kulturelle, soziale und politische Projekte um.

Meine Freizeit

Leider habe ich nur wenig Freizeit. Zurzeit unterrichte ich Englisch für Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 4-5 in der Kreis- und Ortsgruppe Fürth, außerdem bin ich immer noch Betreuerstudentin bei der Otto-Benecke-Stiftung. In meiner Freizeit lese ich jedoch sehr viel, meistens auf Deutsch oder Englisch. Und als ich erstes Mal vor fünf Jahren in den Alpen war, schenkte ich mein Herz den Gebirgen. Deswegen sind jetzt Klettern und Wanderung auch ein Teil von meinem Leben.  

Was würde ich den jungen Deutschen aus Russland mit auf dem Weg geben

Die Ausreise nach Deutschland kann man mit einem Wald vergleichen: auf den ersten Blick erscheint alles fremd und dunkel, und man weiß nicht, was einen erwartet. In diesem Zusammenhang muss man den Mut, die Hoffnung, das Ziel, das Streben und die Hartnäckigkeit haben, den eigenen Weg zu finden. Es ist nicht leicht, aber trotzdem machbar. Ich wünsche Ihnen, diesen Weg zu finden.

 

 


Kommentare